Dienstag, 24. November 2009

Die kosmonomische Nische

Wer das Kosmonomische Manifest (Archiv Mai 2008) wirklich aufmerksam liest, erkennt unmissverständlich, dass sich die Kosmonomie von einer Welt distanziert, die der Kabarettist gern mit einem Augenzwinkern als „Irrenhaus“ bezeichnet.
Die Philosophie belässt es aber nicht bei einem Belächeln oder vorübergehendem Aufbrausen, sondern bietet Alternativen an, die allerdings bisher so ungewöhnlich erscheinen, dass sie leichtfertigerweise mitunter als weltfremd empfunden werden.
Darüber hinaus stehen sie im Gegensatz zu traditionellen und längst als untauglich erwiesenen Gesellschaftsmodellen, sodass neben der Akzeptanzunfähigkeit für viele Zeitgenossen auch eine eigene politische Bedrohung erwächst, sollten sie kosmonomischen Gedankengängen öffentlich zustimmen.

In keinem gelebten Gesellschaftsentwurf auf dem gesamten Globus existiert eine ähnlich konsequent eingehaltene freiheitlich-demokratische und gewaltfreie Grundordnung, welche die Menschenwürde und nicht irgendeine Ideologie oder Religion als höchstes Gut der Humanität fordert. Aus diesem einfachen Grunde wird die Kosmonomie auch in den sogenannten Mainstream-Medien weitgehend ausgeklammert.

Es steht keineswegs der von Nietzsche erdachte Übermensch zur Diskussion, sondern die Unantastbarkeit der individuellen Menschenwürde, die jedoch seit jeher nach Belieben unter vorgeschobenen Götter- oder Staatsprinzipien verletzt wird.

Diesen Opportunismus bezeichnet die Kosmonomie als Charakteristikum des Interimsmenschen, der sich erst noch in der Entwicklung zum eigentlichen Menschen befindet, zu einem humanen Wesen, das seinen Sinn in der Erleichterung der Lebensumstände durch sinnvolle Nutzung der Naturgesetze für alle Menschen, das heißt, besonders auch in der emanzipierten, humanen Hinwendung zum Mitmenschen empfindet.
Keine einzige Religion und keine politische Partei kann mit dieser umfassenden Ethik konkurrieren.
So erklärt sich auch, warum die Kosmonomie nicht anstrebt, Volksmassen hinter sich zu versammeln. Denn kosmonomische Erkenntnisse werden nicht propagiert oder indoktriniert, sondern müssen sich bei entsprechender ideologiefreier Bildung durch eigenes Denken einstellen. Denken zu lernen, ist der entscheidende Bildungsauftrag!

Die Kosmonomie kann nur allmählich Freunde gewinnen, denn sie passt in keine Parteienschemata, weder links noch rechts, nicht irgendwelche Farbkombinationen von Koalitionen, nicht neoliberal, weder kommunistisch noch kapitalistisch.
Und sie verträgt sich nicht mit Übersinnlichem, wenngleich sie jedem Menschen das Recht dazu einräumt, allerdings beschränkt auf seine freie Entscheidung in seinem privaten Leben.

Es wird immer vorkommen, dass beispielsweise ein Atheist manche kosmonome Sichtweise teilt, aber vielleicht nicht dem Pazifismus zustimmen kann. Der Naturschützer mag sich angesprochen fühlen, jedoch nicht die exakte naturwissenschaftliche Sicht nachvollziehen. Menschenrechtler sehen sicher Gemeinsamkeiten, folgen aber nicht der durchgängigen Kritik an der Doppelmoral.

So spiegelt auch dieses kosmonomische Blog die Verhältnisse: Zwar im Internet präsent, aber das Echo überaus vorsichtig (oder anonym).
Ich erwarte kaum Änderungen, denn es kommt hinzu, dass ich als Blogbetreiber auf keinerlei unbedarfte oder missionierende Diskussionen eingehe.

Immerhin ist das Kosmonomische Manifest (auch in englischer Version) Tausenden von Menschen in vielen Ländern der Erde begegnet. Aus „Sentenzen von Freiheit“ (Angelika Lenz Verlag) findet man hin und wieder im Alltag Zitate, ebenso aus den „Sequenzen von Skepsis“ dieses Blogs.
Es gelingt also nicht, die kosmonome Philosophie totzuschweigen, obgleich mein Buch „Menschliches Glauben“ (Novumverlag 2008) immer noch der Nichtbeachtung unterliegt.

Die Menschheit ging immer „schweren Zeiten entgegen“; durch die sich rasant entwickelnden Technologien verändert sich nun aber dramatisch die Geschwindigkeit, mit der Herrscherkonzepte gemäß ihrer wahnsinnig gestrigen, glaubensmäßigen Prinzipien bei zunehmender Weltbevölkerung zuschlagen.
Nur noch wenige Nischen öffnen sich für Menschlichkeit abseits vom Wachstumswahn und Geschwätz über menschenverachtend eingefädelte Bedrohungsszenarien.

Bleiben wir ehrlich in der Denkart gegenüber uns, gegenüber allen Individuen und der Natur!
Verweigern wir uns dem Destruktiven, dem Götterpalaver- und Personenkult!

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